#MüllistMist

#19 Johannes Kisser, Die Kraft der Biosphäre

Heute ist Bioökonomie unser Thema.

Unsere Wirtschaft beruht aktuell auf den fossilen Energien Erdöl, Kohle und Gas. Sie sind der Treibstoff für alle wesentlichen Aktivitäten und Produktionsprozesse. Erdöl ist gleichzeitig einer der wichtigsten Rohstoffe der Industriegesellschaft.

Das schafft ungute Abhängigkeiten und strapaziert die globalen Deponieräume Erde, Wasser, Luft. Und das wissen wir.

Die Bioökonomie wird gern als Schlüssel zu und Herzstück einer postfossilen Welt angesehen. Ich habe mich bei Johannes Kisser zum Gespräch eingeladen. Er ist technischer Direktor des Forschungs- und Beratungsinstituts “Alchemia Nova” in Wien. Von ihm will ich mehr über die Potentiale der Bioökonomie gerade in der und für die Kreislaufwirtschaft erfahren.

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#18.2 Sepp Eisenriegler, Lobbyist mit Lötkolben

Heute Teil 2 des Gesprächs mit Sepp Eisenriegler. Unser Thema ist weiterhin “Reparatur” und alles was dazugehört.

Im Kern drehen wir uns um eine fundamentale Frage: “Gehören uns Geräte wirklich, die wir nicht reparieren können, weil Hersteller sie verkleben, keine Ersatzteile anbieten und die wir deshalb nicht wieder instand setzen können, wenn etwas daran kaputt geht?”

Und dann fragen wir uns: “Wie kommen wir hier weiter?”

Wir sprechen über die Rolle etablierter Industrieunternehmen und fragen uns, ob Recycling mehr ist als eine “Beruhigungspille” für kritische Bürger.

Nebenbei erfahren wir etwas über Plattentektonik und darüber, was die Erdkruste mit einer Apfelschale zu tun hat.

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#18.1 Sepp Eisenriegler, Lobbyist mit Lötkolben

Reparatur von Dingen gilt uns heute eher als schwerfällig, überholt, schwer machbar.

Mein heutiger Gesprächsgast ist ein Urgestein der Reparaturszene und mit dem R.U.S.Z., dem “Reparatur- und Service-Zentrum” in Wien, vor fast 25 Jahren angetreten, reparieren wieder “salonfähig” zu machen.

Das Reparieren sieht er hauptsächlich als “Vehikel”, um seine Agenda voranzubringen. Ihm geht es um einen verantwortlichen Umgang mit unseren Ressourcen heute und in Zukunft. “Lobbylist mit Lötkolben”, wurde er von der ZEIT deshalb genannt.

Gemeinsam unternehmen wir einen Ausflug in die Welt der Reparatur und allem was dazugehört. Und da bei Sepp Eisenriegler auch alles mit fast allem verwoben ist, wird unser Gespräch eine richtige tour d’horizon in 2 Teilen.

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#17 Christian Mayr, Ein Cluster für Kunststoffe

Ein Cluster ist laut Duden ein Zusammenschluss von Unternehmen, Instituten oder anderen Einrichtungen, die als Ganzes gemeinsame Interessen verfolgen.

Ein Beispiel dafür ist der österreichische Kunststoffcluster. Er ist ein Zusammenschluss von mittlerweile deutlich über 400 Unternehmen verschiedener Größe und Tätigkeitsschwerpunkte. Ihnen ist allen eines gemeinsam: sie leben vom Plastik und dessen Anwendungen.

Mein heutiger Gast, Christian Mayr, ist Projektmanager bei der “Business Upper Austria”. Ich spreche mit ihm über den Cluster. Natürlich will ich von ihm auch wissen, wie der Kunststoffcluster zur Lösung der vielen Kunststofffragen beitragen kann. Und wo er das auch schon tut.

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#16 Frieder Söling, Statt Abfall – NOCHMALL

Abfall sind laut Gesetz bewegliche Sachen, die nicht mehr benötigt werden und derer sich ihr Besitzer entledigen will oder deren Beseitigung im Sinne des Allgemeinwohls notwendig ist. Abfall ist aber einfach auch: Material am falschen Platz. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) versucht mit ihrer NOCHMALL in Berlin-Reinickendorf Sachen, derer sich der Besitzer entledigen will, die also – genau genommen -Abfall wären, zurück in den Kreislauf zu bringen. Und das heißt in diesem Fall: ab in die NOCHMALL. Ich spreche mit Frieder Söling, Leiter der NOCHMALL. Er erzählt von ihrem Werden und Aufbau und schildert die Herausforderungen, die es mit sich bringt, Ressourcen wieder in Gebrauch bringen zu wollen.
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#15 Clemens Eichler, Plastiksackerl und Kreisläufe

Plastik – das Wort geht zurück auf das griechichsche plastikós (πλαστικός) ‘zum Bilden, zum Formen geeignet’. Heute wird es als Sammelbegriff für Kunststoffe aller Arten verwendet.

Kunststoffe sind einfach praktische Alltagshelfer, weil sie sehr unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Genau deshalb finden sie sich fast überall, in Prothesen, in Schmuck, oder Messergriffen genauso wie im Auto. Ein Drittel des hergestellten Plastiks wird für Verpackungen verwendet.

Nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, dass Plastik am Ende seiner Nutzung Rohstoff sein kann, ja muss und nicht einfach ent-sorgt werden kann. Sonst landet es an Stellen, wo wir es nicht haben wollen.

Mit Clemens Eichler, Chef eines Herstellers von Müllsäcken und Müllbeuteln, spreche ich über seine Sicht auf Plastik und wie das Unternehmen versucht, zum Teil der Lösung zu werden.

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#14 Julius Schäufele, Städtischer Bergbau

Urban Mining at its best.

Bei Lichte betrachtet sind unsere Städte wahre Rohstofflager. Jahrhundertelang haben Generationen von Menschen allerhand Material, ob Metalle, mineralische oder nachwachsende Rohstoffe, in Gebäuden und Infrastruktur verbaut.

Wenn wir wirklich vorankommen wollen mit der Kreislaufführung im Bausektor, brauchen wir Ideen, wie wir die heute schon verbauten Materialien weiter nutzen können.

Julius Schäufele, mein heutiger Gesprächsgast, hat sich mit seinen Mitgründern aufgemacht, genau hier Antworten zu liefern. Mit ihm spreche ich über den Abriss von Bauwerken, Audits vor dem Abriss und die Herausforderungen beim Retten und Weiternutzen von Baumaterial.

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#13 Simone Kellerhoff, Haus der Materialisierung

In einer Kreislaufwirtschaft hilft es ungemein, Dinge am Ende ihrer Nutzung mit der gleichen Sorgfalt zu behandeln, wie sie für ihre Herstellung aufgewendet wurde. Das Haus der Materialisierung (HdM) in Berlin ist ein Ort, an dem das geübt wird. Das HdM ist auf 2000 m2 ganz der Weiterverwendung und Umnutzung von Material gewidmet.

Mit einem Marktplatz in der Mitte und verschiedenen Werkstätten, die darum herum gruppiert sind, entsteht aus vermeintlichen Abfällen Neues und Nicht-Dagewesenes.

Simone Kellerhoff ist eine der Initiatorinnen des HdM und betreibt außerdem “Materialmafia”. Woher der Name stammt und was sich alles tut im Haus der Materialisierung erzählt sie in dieser Podcast-Episode.

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#12 Philipp Alber, Regenerative Landwirtschaft

Landwirtschaft. Sofort ist da das Bild von grünen Wiesen, frischer Luft, weiten Feldern, Stallgeruch, glücklichen Kindheitsmomenten im Familienurlaub. In erster Linie Idylle eben.

Landwirtschaft versorgt uns Menschen auch mit dem, was wir täglich für unser Leben brauchen: Lebensmittel. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Bedingungen, unter denen diese entstehen.

Philipp Alber, mein heutiger Gast, beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, wie eine zukunftsfähige Form der Bewirtschaftung unserer Böden aussehen kann. Und er räumt gründlich auf mit einem Bild von Landidyll. Das tut er, indem er ein anderes Bild von einer echt auf Kreisläufen basierenden Landwirtschaft entwirft.
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#11 Paula Nerlich, Designmaterial Essensreste

Material.
Die Stoffe, aus denen die Welt besteht, mit der wir uns umgeben.

Design.
Die Gestaltung der vom Menschen gemachten Welt um uns herum.

Essensreste.
Das, was wirklich keiner mehr haben will von unseren Lebensmitteln.

Mit Paula Nerlich ist in dieser Episode eine Designerin zu Gast. Ursprünglich Textildesignerin, erkundet sie heute die stofflichen Qualitäten von Material. Oder besser: von Essensresten, die unter ihren Händen zu Material werden.

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#10.2 Christian Schiller, Kunststoffe in Kreisläufen

Teil 2 des Gesprächs mit Christian Schiller.

Wir kommen endlich dazu ausführlicher über CIRPLUS, die von ihm mitgegründete Plattform für Kunststoff-Recyclate zu sprechen. Auch seine Bemühungen um eine Standardisierung der Materialien für bessere Vergleichbarkeit und bessere Handelbarkeit kommen zur Sprache.

Daneben geht es doch wieder um das eigentliche, zugrundeliegende, Thema: Plastik. Und ums Warum. Warum er statt Diplomat zu werden, nun seine Kraft lieber in den Aufbau von innovativen Plattformen steckt, erzählt er mir am Ende unseres Gesprächs.

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#10 Christian Schiller, Kunststoffe in Kreisläufen

Kunststoffe sind überall und fast so etwas wie ein Symbol für Konsumgesellschaft und Massenproduktion. Mehr als 8 Mrd. Tonnen wurden seit 1950 hergestellt, ziemlich genau 1 Tonne für jeden Erdenbürger.

Ein zentraler Vorteil von Kunststoffen hat diese in letzter Zeit auch ganz schön in Verruf gebracht: ihre Langlebigkeit.

Ich spreche mit Christian Schiller, über CIRPLUS, die von ihm mitgegründete Plattform für zirkuläre Kunststoffe. Aber weil er gleichzeitig ein Experte für die vielen Facetten unseres Umgangs mit Kunststoff ist, versuche ich in den knapp 30 Minuten so gut wie alle Fragen mit ihm zu klären, die Plastik gerade so aufwirft.

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#9 Wilhelm Mauss, Statt Asien: Kreisläufe

In dieser Folge spreche ich mit dem Chef eines Parade-Kreislaufunternehmens.

Wilhelm Mauss, Geschäftsführer der Firma Lorenz, hat mich zu sich eingeladen und schildert mir im Gespräch, wie er den schwäbischen Hersteller von Wasserzählern auf “Kreislaufwirtschaft” gebürstet hat. Und dabei hatte er zunächst gar nicht hehre Nachhaltigkeitsziele im Kopf, sondern schlicht die Rettung der Fertigung am Standort in Deutschland.

Und die Lehre lautet – soviel sei schon verraten – einfach … mal machen. Keine Konzepte, keine Theorien – Taten zählen.

Zum Schluss schauen wir mit Wilhelm Mauss gemeinsam in den Spiegel.

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#8 Maayke Damen, Partnervermittlung für Material

Börsen sind traditionsreiche Einrichtungen.

Moderne Börsen sind organisierte Umschlagplätze für allerlei: Waren, Dienstleistungen, Finanzprodukte oder Strom.

Die “Excess Materials Exchange” ist eine davon. Sie handelt mit Überschüssigem.

Maayke Damen, eine der Gründerinnen, erzählt, wie sie Unternehmen unterstützen. Credo: Der Abfall des einen, ist das Material, das ein anderer brauchen kann. Ich muss ihn nur finden.

Sie selber nennt die Plattform eine Partnervermittlungs-Agentur für Materialien aller Art.

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#7 Christian + Johannes, Biomüll zu Mist

Unser Boden.
Darauf gehen wir, darauf bauen wir, darauf pflanzen wir, was uns ernährt.


Jedes Jahr verliert die Menschheit etwa zehn Millionen Hektar fruchtbaren Boden – ein Fläche größer als die Österreichs.

Die beiden Jungunternehmer Christian Gärtner und Johannes Luschitz tüfteln an einem Gerät für die Küche, das Biomüll in echten Kompost verwandelt. “In 48 Stunden”, wie sie versprechen. Und so bequem wie möglich.

Geht es nach ihnen, ist die Herstellung von Kompost keine langwierige Geschichte mehr, sondern innerhalb kürzester Zeit vollbracht. Und unkompliziert und geruchslos soll sie obendrein sein. Ich lasse mir das von den beiden genauer erklären. Wie, bitte, soll das gehen?

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#6 Harald Prokscha, Möbelleben verlängern

Möbel.

Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚beweglich‘.

Ursprünglich für die Ewigkeit gemacht. Oder doch zumindest für Generationen. Tisch, Bett, Schrank, Stuhl. Sie alle wurden im Erbwege weitergegeben.

Die Sperrmüll-Abholungen in den Städten zeigen heute ein anderes Bild: Da stehen Tisch, Bett, Schrank und Stuhl neben anderem Hausrat, um entsorgt zu werden.

Darüber spreche ich mit Harald Prokscha, Mitinitiator von WEITERGEBEN ORG, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, möglichst viele Möbel vor dem Verbrennen zu bewahren.

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#5 Jana Pfeiffer,
Essen retten

Essen müssen wir alle. Die meisten von uns tun es auch noch gerne. Und das ist gut so.

Rechnerisch landet etwa ein Drittel der weltweit hergestellten Nahrungsmittel jedoch nicht auf Tellern. Wasser, Böden, Nutztiere, CO2 – der ganze Aufwand, um damit Müll zu produzieren?

Foodsharing ist aus der Haltung geboren, dass das nicht sein muss. In dieser Episode spreche ich mit Jana Pfeiffer. Sie ist eine der Gründerinnen des deutschlandweit ersten Foodsharing-Cafés. Sein Name: Raupe Immersatt. Tauchen Sie mit mir ein in die Welt des Essens und seiner Retter.

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#4 Yvonne Lang, CIRCL  Materialdepot Gebäude

Heute geht es ums Bauen. Wir fangen bei einem einzelnen Gebäude an. Es steht in Amsterdam, direkt am Nahverkehrsknoten Amsterdam Zuid. Und gehört einer Bank. Soweit so normal.


Alles andere ist nicht ganz so gewöhnlich. 2017 fertiggestellt, ist es ein zirkuläres Gebäude. Schon der Name ist Programm – CIRCL. Kein Schreibfehler. Auf das “E” am Ende hat man einfach verzichtet, um Überflüssiges einzusparen.


Ich habe mich mit Yvonne Lang, Programm-Managerin bei CIRL getroffen, um mehr über das Gebäude und seine Besonderheiten zu erfahren. Und davon gibt es einige.

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#3 Felicitas Frick, Ressourcenmine Waschmaschine (2)

Heute spüren wir nicht-politischen Fraktionen hinterher und staunen wie leicht im Recycling prozentuale Anteile möglich sind, von denen politische Parteien oft nur noch träumen können. Außerdem klären wir, ob das gut ist. Dazu besuchen wir Schredderanlagen, die groß sind wie Häuser. Wir begegnen dort Schredderleicht-, Schredderschwerfraktion und Schredderschrott.

Wir besprechen, was vom Bibliothekswesen zu lernen ist, wenn wir Materialien wiederverwenden wollen. Und wir unterhalten uns über unser aller Verständnis von “neu” und ob es nicht ein neues Verhältnis zu “neu” braucht, um Richtung Kreisläufe voranzukommen.
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#2 Felicitas Frick, Ressourcenmine Waschmaschine (1)

In dieser Episode geht es um Waschmaschinen. Und zwar zerlegte. Felicitas Frick hat genau das im Auftrag eines Herstellers von Haushaltsgeräten getan: Waschmaschinen zerlegen.
Im Podcast erzählt sie, worauf sie dabei gestoßen ist; was mit ausrangierten Elektrogeräten heute eigentlich geschieht und was es sonst über „weiße Ware“ und deren Kreisläufe zu sagen gibt. Außerdem lernen wir eine Menge neuer, schmucker Begriffe.

Heute Teil 1 unter anderem zu Demontage, Urban Mining und Erstbehandlungsanlagen.

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#1 Harald Friedl, Circle Economy

Ich spreche heute mit Harald Friedl, bis vor kurzem Kopf des Amsterdamer Think Tanks Circle Economy. Unter anderem wird dort ein „Circularity Gap Report“ erstellt, der jährlich zum Weltwirtschaftsforum in Davos erscheint.

Wir sprechen über diesen Bericht, die Lage der Weltwirtschaft im Hinblick auf Kreisläufe und wo die Ansatzpunkte für mehr Zirkularität liegen. Es erwartet Sie eine spannende tour d’horizon!

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Eröffnungsfolge

Müll ist in unserem Leben allgegenwärtig. Und auch wieder nicht. Wir tun viel dafür, ihn nicht sehen, nicht riechen zu müssen. Doch dämmert uns langsam, das wird so nicht weitergehen: take – make – use – waste.

Ich bin Christoph Soukup. Ich starte hier mit dem Podcast #MüllistMist. Die Idee dazu trage ich seit langem mit mir herum.

Da hier zukünftig andere Menschen im Gespräch mit mir zu Wort kommen werden, gibt es zum Einstieg etwas Podcast-Philosophie.

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